Risiko- und Chancenbericht

Das auf dem Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) sowie den IDW PS 340 und 981 beruhende Risikomanagementsystem der SBA ist in die Aufbau- und Ablauforganisation integriert. Im Risikomanagementhandbuch werden die für die Gesellschaft spezifischen Risiken und Vorgehensweisen zur Risikoidentifikation, -bewertung und -steuerung festgehalten. Durch periodische Ermittlung der aktuellen Risiken sowie durch Fortschreibung und Aktualisierung des Risikomanagementhandbuchs erfolgt eine kontinuierliche und systematische Anpassung. Wesentliche Bestandteile des Risikomanagementsystems sind der Controllingprozess sowie die Berichterstattung an Geschäftsführung und Aufsichtsrat. Ziel ist es, potentielle Risiken frühzeitig zu identifizieren und zu bewerten sowie durch wirksame Maßnahmen zu steuern und zu reduzieren. Im Berichtszeitraum bestanden keine den Fortbestand des Unternehmens gefährdende Risiken und aus heutiger Sicht sind solche für die absehbare Zukunft nicht erkennbar. Die Risikosituation der SBA wird aktuell als moderat eingestuft.

Für ein Unternehmen ist es notwendig, das regelkonforme Geschäftsverhalten der Geschäftsleitung sowie von Führungskräften und Mitarbeitern zu regeln. Dies trägt dazu bei, das Ansehen des Unternehmens zu bewahren und Negativschlagzeilen zu vermeiden. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, wurde im Jahr 2017 ein Compliance-Management-System eingeführt, das stetig weiterentwickelt wird.

Der Krieg in der Ukraine führte bei der SBA, insbesondere im letzten Quartal 2022, zu einer erhöhten Unsicherheit hinsichtlich möglicher Schließungen aufgrund einer durch Versorgungsengpässe entstehenden Gasmangellage. Dieses Szenario ist jedoch bisher nicht eingetroffen und wird auch nach aktuellem Stand nicht erwartet. Somit sind signifikante Erlösausfälle aufgrund des Wegfalls von Veranstaltungen und der damit verbundenen Pacht- und Besucherrückgänge nicht absehbar. Nichtsdestotrotz werden die bereits begonnenen Energiesparmaßnahmen bei der SBA weiter fortgesetzt und intensiviert sowie im Rahmen des Strategieprozesses „Klimaneutrale Bäder & Arenen“ Substitutionsmöglichkeiten für den Energieträger Erdgas gesucht.

Im Hinblick auf den Ausgang eines anstehenden gerichtlichen Verfahrens (Wöhrdbad) bestehen bei ungünstigem Ausgang finanzielle Risiken. Durch die Beauftragung eines entsprechenden Rechtsbeistandes wird eine Minimierung dieser Risiken angestrebt.

Die Kostensteigerung für Fernwärme aufgrund der gestiegenen Gaspreise stellt ein erhebliches Risiko für die Bäder dar. Um diesem entgegen zu wirken, wurden, soweit vertretbar, umfangreiche Energiesparmaßnahmen (Wärme) umgesetzt. Des Weiteren wird zur Risikominimierung eine Substitution der Wärmeversorgung, z. B. durch den Einsatz von Wärmepumpen, verstärkt in Betracht gezogen.

Ein weiteres Risiko bei den Bädern besteht in der allgemeinen Verschlechterung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und den damit verbundenen potentiellen Besucherrückgängen. Um diesen Effekten entgegenzuwirken, setzen die Bäder auf verfügbare technische Nachrüstungen, Marketingkampagnen und mögliche Preisanpassungen, um die Attraktivität der Bäder als Freizeitmöglichkeit auf einem hohen Niveau zu halten. Dementsprechend soll auch die Investitionsstrategie der Bäder an die aktuellen Herausforderungen angepasst werden.

Aus der Bewirtschaftung und dem Betrieb des Jahnstadions Regensburg entstehen der SBA kaum Risiken finanzieller Art, da ein Vertrag mit der Eigentümerin des Fußballstadions die Verrechnung der Betriebs- und Unterhaltskosten regelt und der eigentliche Betrieb buchhalterisch und finanziell über den Regiebetrieb der Stadt Regensburg (Arena Regensburg) abgewickelt wird. Der wirtschaftliche Erfolg des Jahnstadions Regensburg ist zwar maßgeblich vom sportlichen Erfolg des Hauptvereins abhängig; in der Außenwahrnehmung wird die SBA jedoch als Betreiberin unmittelbar mit dem Erfolg oder Misserfolg des Jahnstadions Regensburg in Verbindung gebracht.

Hinsichtlich der Donau-Arena ist vor allem ein mögliches Ausbleiben der Sportförderung der Stadt Regensburg an die Vereine als wesentliches Risiko zu nennen. Vor diesem Hintergrund ist die Bestrebung, stetig neue Nutzer für die Donau-Arena zu gewinnen, um einen möglichen Wegfall kompensieren zu können.

Das Jahresergebnis der SBA wird in hohem Maß von den Erträgen aus der Beteiligung an der REWAG KG geprägt. Dadurch ist es der SBA möglich, das Defizit aus dem Betrieb der Bäder und der Donau-Arena mehr als auszugleichen. Allerdings können wettbewerbs- und regulierungsbedingte Einflüsse, ungünstige Marktpreis-entwicklungen sowie Absatzrückgänge insbesondere im Strom- und Gassektor zu Ergebniseinbußen bei der REWAG KG führen. Die REWAG KG hat im Geschäftsjahr 2022 einen Jahresüberschuss von 28,0 Mio. € erzielt, der um 1,6 Mio. € über dem Vorjahresergebnis und um 6,2 Mio. über dem Planansatz liegt. Im Berichtsjahr war ein positiver Einmaleffekt von 1,5 Mio. € enthalten (Vorjahr: 7,8 Mio. €). Bereinigt um die positiven Einmaleffekte, die aus Grundstücksveräußerungen resultieren, liegt der Jahresüberschuss um 7,9 Mio. € über dem Vorjahresergebnis. Die positive Entwicklung ist im Wesentlichen auf deutliche Ergebnisverbesserungen in der Stromerzeugung und im Stromvertrieb zurückzuführen. Der im Herbst 2022 geplante Jahresüberschuss der REWAG KG für das Jahr 2023 beträgt 22,2 Mio. € (bereinigt um zwei geplante Beteiligungsveräußerungen). Nach derzeitigen Erkenntnissen ist davon auszugehen, dass dieses Ergebnis erreicht werden kann.

Der Einsatz derivativer Finanzinstrumente erfolgt zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken bei der Darlehensfinanzierung. Dabei werden Bewertungseinheiten gebildet.

Die Chancen der SBA bestehen darin, das Kerngeschäft zu festigen und auszubauen. Im Rahmen des Strategieprozesses 2022 wurden umfangreiche Optimierungs- und Rationalisierungsmaßnahmen definiert, die zusätzliche Wertschöpfungsbeiträge liefern können. Im Fokus stehen insbesondere Maßnahmen zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2035, zur Verbesserung und Intensivierung der Kundenbindung und Neukundenaquise sowie zur Kostenreduzierung in den SBA-Betrieben. Im Westbad ist mittelfristig insbesondere die Erneuerung des Kinderbereichs (5,9 Mio. €) und der Rutschenanlage (2,3 Mio. €) vorgesehen, im Wöhrdbad insbesondere die Sanierung des Kinderplanschbeckens (0,7 Mio. €) und in der Donau-Arena die Installation von PV-Anlagen (0,9 Mio. €). Der Bau des Sportparks Ost wird voraussichtlich im Jahr 2025 fertiggestellt. Die geplanten Herstellungskosten hierfür betragen rd. 49 Mio. € (Hallenbad rd. 26 Mio. € und Leichtathletiktrainingshalle rd. ­23 Mio. €) und werden durch Kapitaleinlagen der Gesellschafterin finanziert.