
Sehr geehrte Damen und Herren,
2021 stand für uns als Stadtwerk im ersten Halbjahr noch stark unter dem Einfluss der Corona-Pandemie. Erst als im Frühling die Bäder wieder öffnen konnten, die Schulen annähernd im Regelbetrieb waren und sich auch das weitere gesellschaftliche Leben wieder normalisierte, kehrten auch unsere Betriebe in den Normalbetrieb zurück. Positiv ist dabei zu erwähnen, dass sich unsere Betriebe auch in schwierigen Zeiten als sehr robust und betriebssicher erwiesen haben. Diese Entwicklung schlägt sich auch in den Geschäftszahlen zum abgelaufenen Jahr wieder. Neben der Rückkehr zum Regelbetrieb waren es auch Sondereffekte wie der sogenannte „ÖPNV-Rettungsschirm“ oder die höhere Gewinnausschüttung der REWAG durch deren Grundstücksverkauf des ehemaligen Verwaltungsgebäudes, welche uns das Jahr deutlich besser abschließen lassen als geplant. So konnte das prognostizierte Defizit halbiert werden. Trotzdem werden wir auch im kommenden Jahr weiterhin einen Fokus auf Kosteneffizienz und Investitionspriorisierung legen.
Vor dem Hintergrund der allgemeinen Normalisierung konnten wir uns auch wieder intensiver mit einer der wichtigsten, strategischen Aufgaben des kommenden Jahrzehntes beschäftigen: Das Stadtwerk soll bis 2035 klimaneutral werden. Um dieses Ziel zu erreichen, gibt es im Wesentlichen einen großen Hebel: Die Substitution der Energieträger Diesel und Erdgas. Im Hinblick auf den Diesel als Treibstoff für unsere Busflotte ist der Weg bereits vorgezeichnet. Schon seit vielen Jahren treiben wir die Erneuerung der Fahrzeuge in Richtung emissionsfreie Antriebe voran. 2021 war dabei ein Meilenstein: Ende Juni konnten wir die ersten rein elektrischen Solobusse auf Linie schicken. Vor allem die Erweiterung der dazugehörigen Ladeinfrastruktur war eine besondere Herausforderung. Nun sind wir allerdings in der Lage, schrittweise und mit jedem Fahrzeug den Weg in Richtung CO2-freie Mobilität zu gehen und damit einen großen Beitrag zur Erreichung der Klimaneutralität zu leisten. Noch in diesem Jahr erwarten wir die ersten vollelektrischen Gelenkbusse.
Weniger einfach, dafür aber umso drängender ist die Frage nach einem Ersatz für den Energieträger Erdgas. In einem groß angelegten Projekt werden wir aber auch hierfür angemessene, zukunftsgewandte und technologieoffene Lösungen finden, die unser Ziel der Klimaneutralität innerhalb des nächsten Jahrzehnts ermöglichen.
Das Stadtwerk steht insgesamt vor spannenden und gleichzeitig herausfordernden Aufgaben, die uns in den kommenden Jahren intensiv beschäftigen werden. Exemplarisch seien an dieser Stelle der Bau des SportparkOst, der Mobilitätsdrehscheibe am Unteren Wöhrd, die Weiterentwicklung unserer Bäder und natürlich die Fortsetzung der Planung des größten Verkehrsprojekts Regensburgs der vergangenen Jahrzehnte, der Stadtbahn, genannt.
Die Bedeutung unserer Tätigkeit als kommunaler Infrastrukturdienstleister wird in den kommenden Jahren weiter zunehmen – zusätzlich bestärkt durch aktuelle Krisen wie kriegerische Konflikte, Inflation oder Ressourcenmangel. Trotz der vielen Unwägbarkeiten im Kontext globaler Entwicklungen gehen wir mit Optimismus an die bevorstehenden Herausforderungen heran und sehen das Stadtwerk in allen Bereichen dafür gut aufgestellt.
Manfred Koller