Wirtschaftsbericht
Ertragslage
Der von der das Stadtwerk Regensburg GmbH zu übernehmende Verlust setzt sich wie folgt zusammen:
2021 | 2020 | |
Mio. € | Mio. € | |
Betriebliche Erträge | 41,4 | 38,5 |
Betriebliche Aufwendungen | - 39,5 | - 36,5 |
Gewinnunabhängige Steuern | - 0,1 | - 0,1 |
= Betriebsergebnis | 1,8 | 1,9 |
Finanzergebnis | - 19,8 | - 17,0 |
= Zu übernehmender Verlust von der das Stadtwerk Regensburg GmbH | - 18,0 | - 15,1 |
(davon periodenfremd) | (0,1) | (0,0) |
Die betrieblichen Erträge betreffen hauptsächlich die Umsatzerlöse von 36,0 Mio. € (Vorjahr: 35,6 Mio. €). Darin enthalten sind die Erlöse aus der erbrachten Betriebsleistung an die RVV mit 32,5 Mio. € (Vorjahr: 32,1 Mio. €). Außerdem sind in den betrieblichen Erträgen der ÖPNV-Rettungsschirm-Zuschüsse von 3,5 Mio. € (Vorjahr: 1,6 Mio. €) und zudem erstmalig in der Berichtsperiode Erträge aus der Auflösung des Sonderpostens für Investitionszuschüsse von 0,4 Mio. € enthalten.
Die betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:
2021 | 2020 | |
Mio. € | Mio. € | |
Materialaufwendungen | 14,0 | 12,8 |
Personalaufwendungen | 17,2 | 16,3 |
Abschreibungen | 4,8 | 4,1 |
sonstige betriebliche Aufwendungen | 3,5 | 3,3 |
= betriebliche Aufwendungen | 39,5 | 36,5 |
Der Anstieg der Materialaufwendungen um 9,2 % resultiert vor allem aus einem preisbedingt höheren Treibstoffbezug ( +0,4 Mio. €), einer vermehrten Inanspruchnahme angemieteter Verkehrsleistungen von privaten Verkehrsunternehmen ( +0,2 Mio. €) sowie aus gestiegenen Wartungs- und Reparaturleistungen ( +0,2 Mio. €). Die Personalaufwendungen haben trotz eines um durchschnittlich elf Mitarbeiter verringerten Personalstands um 5,2 % zugenommen. Dies liegt einerseits an einem starken Abbau der Urlaubs- und Gleitzeitrückstellung im Vorjahr (0,9 Mio. €) und andererseits an einer sehr hohen Krankenquote ab September 2021 aufgrund von Corona-Fällen. Der Anstieg der Abschreibungen ist insbesondere auf die Anschaffung von Hybrid- und Elektrobussen sowie einer veränderten bilanziellen Behandlung eines Teils der erhaltenen Zuschüsse zurückzuführen.
Das Finanzergebnis, hauptsächlich geprägt von den Aufwendungen aus der Übernahme des RVV-Verlustes, verschlechterte sich, verglichen zum Geschäftsjahr 2020, um 2,8 Mio. €.
Finanzlage
Die finanzielle Entwicklung der SMO ist nachfolgend in der zusammengefassten Kapitalflussrechnung (Aufstellung nach DRS 21) dargestellt:
2021 | 2020 | |
Mio. € | Mio. € | |
Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit | 3,6 | 4,4 |
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit | - 28,3 | - 21,1 |
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit | 25,6 | 16,2 |
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds | 0,9 | - 0,5 |
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode | - 1,2 | - 0,7 |
Finanzmittelfonds am Ende der Periode | - 0,3 | - 1,2 |
Der positive Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit setzt sich wie folgt zusammen:
2021 | 2020 | |
Mio. € | Mio. € | |
Periodenergebnis (bereinigt um nicht zahlungswirksame Vorgänge und Zinsen sowie um Zuschüsse und Verlustübernahmeaufwendungen) | 1,3 | 2,9 |
Veränderung der Rückstellungen (ohne Zinseffekte) | 0,9 | - 0,6 |
Veränderungen der Vorräte, Forderungen und Verbindlichkeiten sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- und Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind | 1,4 | 2,1 |
Der negative Cash Flow aus der Investitionstätigkeit resultiert insbesondere aus der Verlustausgleichszahlung an die RVV (18,7 Mio. €; Vorjahr: 17,8 Mio. €). Weitere Mittelabflüsse ergaben sich größtenteils aus Investitionen in das Sachanlagevermögen (9,7 Mio. €; Vorjahr: 4,3 Mio. €). Mittelzuflüsse waren im Berichtsjahr aus Anlagenabgängen (0,4 Mio. €) sowie in der Vorperiode aus der kurzfristigen Finanzdisposition (1,2 Mio. €) zu verzeichnen.
Erhaltene Investitionszuschüsse werden seit dem Geschäftsjahr 2021 grundsätzlich nicht mehr von den Anschaffungskosten abgesetzt, sondern in einem Sonderposten passiviert. Die veränderte bilanzielle Behandlung hat zur Folge, dass diese Zuschüsse in der Berichtsperiode erstmals als Einzahlungen im Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit enthalten sind (3,1 Mio. €). Bis einschließlich 2020 wurden sie mit den Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen verrechnet und waren daher im Cash Flow aus der Investitionstätigkeit ausgewiesen.
Der positive Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit enthält die Verlustausgleichserstattung von der das Stadtwerk Regensburg GmbH (15,2 Mio. €; Vorjahr: 14,4 Mio. €.). Daneben resultieren Einzahlungen von 1,0 Mio. € (Vorjahr: 1,0 Mio. €) aus einem ÖPNV-Zuschuss sowie von 5,0 Mio. € (Vorjahr: 0,8 Mio. €) aus der Kreditaufnahme. Aus dem ÖPNV-Rettungsschirm im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie erhielt die SMO eine Zuschusszahlung in Höhe von 3,8 Mio. € (Vorjahr: 2,1 Mio. €). Mittelabflüsse ergaben sich vor allem aus der Kredittilgung (2,4 Mio. €; Vorjahr: 2,1 Mio. €).
Der Finanzmittelfonds enthält die flüssigen Mittel (2,2 Mio. €; Vorjahr: 0,4 Mio. €) vermindert zum 31.12.2021 um einen in Anspruch genommenen Kontokorrentkredit (0,1 Mio. €). Von verbundenen Unternehmen gewährte kurzfristige Kassenkredite von 2,4 Mio. € (Vorjahr: 1,6 Mio. €) wirkten sich negativ auf den Finanzmittelfonds aus.
Die Quote des in seiner Höhe unveränderten Eigenkapitals am Gesamtkapital beträgt 44,9 % (Vorjahr: 57,1 %). Der Rückgang ist zum Teil auf die veränderte bilanzielle Behandlung eines Teils der erhaltenen Zuschüsse zurückzuführen. Ohne diese Umstellung beträgt zum 31.12.2021 die Eigenkapitalquote 47,6 %.
Das Fremdkapital setzt sich zusammen aus Rückstellungen von 2,9 Mio. € (Vorjahr: 1,9 Mio. €) und Verbindlichkeiten von 20,0 Mio. € (Vorjahr: 13,7 Mio. €), wovon 10,4 Mio. € (Vorjahr: 7,9 Mio. €) auf Darlehensschulden bei Kreditinstituten entfallen. Von den Verbindlichkeiten wird im Geschäftsjahr 2022 ein Betrag von 12,4 Mio. € fällig; ein Betrag von 6,8 Mio. € ist mittelfristig und ein Betrag von 0,8 Mio. € langfristig (Restlaufzeit über fünf Jahre) fällig. Das Bestellobligo zum 31.12.2021 beträgt netto rd. 4 Mio. € und resultiert größtenteils aus der Busbeschaffung.
Liquiditätsengpässe können durch von verbundenen Unternehmen gewährte Kassenkredite abgedeckt werden. Für das Geschäftsjahr 2022 ist die Aufnahme eines langfristigen Darlehens in Höhe von 10,0 Mio. € geplant. Die Finanzlage ist geordnet.
Vermögenslage
Die Bilanzsumme zum 31.12.2021 von 46,4 Mio. € hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 9,9 Mio. € erhöht, wovon 2,7 Mio. € auf die veränderte bilanzielle Behandlung eines Teils der erhaltenen Zuschüsse entfallen. Der Anteil des Anlagevermögens, welches weitestgehend (Vorjahr: vollständig) durch langfristig verfügbare Mittel gedeckt ist und hauptsächlich Sachanlagen umfasst, an den Aktivposten der Bilanz beträgt 53,9 % (Vorjahr: 55,1 %); bereinigt um die veränderte bilanzielle Behandlung eines Teils der erhaltenen Zuschüsse beträgt zum 31.12.2021 die entsprechende Quote 51,1 %. Die Zugänge des Berichtsjahres betrugen 10,1 Mio. € und betreffen hauptsächlich die Neuanschaffung von Bussen. Die planmäßigen Abschreibungen auf das Anlagevermögen beliefen sich auf 4,8 Mio. € (Vorjahr: 4,0 Mio. €).
Das Umlaufvermögen zum 31.12.2021 stieg um 5,0 Mio. € auf 21,4 Mio. € an und entfällt mit einem Anteil von rd. 83 % (Vorjahr: rd. 91 %) auf Forderungen gegen die Gesellschafterin. Diese haben im Vergleich zur Vorperiode um 3,0 Mio. € zugenommen. Die weiteren Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände erhöhten sich um 0,2 Mio. €. Die Zunahme der liquiden Mittel betrug 1,8 Mio. €.