Risiko- und Chancenbericht
 

Das auf dem Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) sowie den IDW PS 340 und 981 beruhende Risikomanagementsystem der SBA ist in die Aufbau- und Ablauforganisation integriert. Im Risikomanagementhandbuch werden die für die Gesellschaft spezifischen Risiken und Vorgehensweisen zur Risikoidentifikation, -bewertung und -steuerung festgehalten. Durch periodische Ermittlung der aktuellen Unternehmensrisiken sowie durch Fortschreibung und Aktualisierung des Risikomanagementhandbuchs erfolgt eine kontinuierliche und systematische Anpassung. Wesentliche Bestandteile des Risikomanagementsystems sind der Controllingprozess sowie die Berichterstattung an Geschäftsführung und Aufsichtsrat. Ziel ist es, potentielle Risiken frühzeitig zu identifizieren und zu bewerten sowie durch wirksame Maßnahmen zu steuern und zu reduzieren. Im Berichtszeitraum bestanden keine den Fortbestand des Unternehmens gefährdende Risiken und aus heutiger Sicht sind solche für die absehbare Zukunft nicht erkennbar. Die Risikosituation der SBA wird aktuell als moderat eingestuft.

Für ein Unternehmen ist es notwendig, das regelkonforme Geschäftsverhalten der Geschäftsleitung sowie von Führungskräften und Mitarbeitern zu regeln. Dies trägt dazu bei, das Ansehen des Unternehmens zu bewahren und Negativschlagzeilen zu vermeiden. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, wurde im Jahr 2017 ein Compliance-Management-System eingeführt, das stetig weiterentwickelt wird.

Die Corona-Pandemie führte bei der SBA im Geschäftsjahr 2021 erneut zu einem deutlich verringerten Besucheraufkommen in den Bädern und in der Donau-Arena. Im ersten Quartal des Jahres 2022 unterlag der Geschäftsbetrieb weiterhin Corona-bedingten Einschränkungen. Diese wurden zwar Anfang April 2022 aufgehoben; dennoch wird die Gefährdung durch COVID-19 für die Gesundheit der Bevölkerung als sehr hoch eingeschätzt. Demnach kann derzeit nicht realistisch eingeschätzt werden, wie lange und in welchem Ausmaß die Corona-Pandemie anhält. Weitere staatlich angeordnete Einschränkungen des Geschäftsbetriebs sind möglich. Ziel der SBA wird sein, den wirtschaftlichen Schaden so gering wie möglich zu halten. Im Personalbereich kann – wie in den Jahren 2020 und 2021 bereits ausgeübt – auf das Instrument der Kurzarbeit zurückgegriffen werden.

Im Hinblick eines gerichtlichen Verfahrens im Zusammenhang mit der Generalsanierung des Wöhrdbades bestehen bei ungünstigem Ausgang finanzielle Risiken. Durch die Beauftragung eines Rechtsbeistandes wird eine Minimierung dieses Risikos angestrebt.

Seit Ende des Jahres 2015 treten Schäden am Fliesenbelag in der Schwimmhalle des Westbades auf, deren Ursache zunächst nicht genau eingeschätzt werden konnte. Ein vom Gericht angefordertes Gutachten sieht den Grund in der fehlerhaften Verlegung eines Aluminiumdrahtes. Aktuell wird zwischen den Parteien verhandelt, wie eine Schadensbehebung konkret erfolgen soll; eine außergerichtliche Einigung wird angestrebt. Aus sicherheitstechnischen Gründen gibt es derzeit keinen Handlungsbedarf. In den Geschäftsjahren 2016 bis 2021 wurden vorsorglich außerplanmäßige Abschreibungen von insgesamt 0,8 Mio. € vorgenommen.

Ein weiteres Risiko besteht in der allgemeinen Verschlechterung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und den damit verbundenen potentiellen Besucherrückgängen. Die Bäder setzen auf verfügbare technische Nachrüstungen, Marketingkampagnen und mögliche Preisanpassungen, um die Attraktivität der Bäder als Freizeitmöglichkeit auf einem hohen Niveau zu halten. Steigende Energiebezugskosten insbesondere aufgrund des Ukraine-Krieges können zu einem höheren Defizit beim Betrieb der Bäder und der Donau-Arena führen. Als Gegenmaßnahme ist eine leichte Absenkung der Wassertemperatur in den Bädern möglich.

Aus der Bewirtschaftung und dem Betrieb des Jahnstadions Regensburg entstehen der SBA kaum Risiken finanzieller Art, da ein Vertrag mit der Eigentümerin des Fußballstadions die Verrechnung der Betriebs- und Unterhaltskosten regelt und der eigentliche Betrieb buchhalterisch und finanziell über den Regiebetrieb der Stadt Regensburg (Arena Regensburg) abgewickelt wird. Der wirtschaftliche Erfolg des Jahnstadions Regensburg ist zwar maßgeblich vom sportlichen Erfolg des Hauptvereins abhängig; in der Außenwahrnehmung wird die SBA jedoch als Betreiberin unmittelbar mit dem Erfolg oder Misserfolg des Jahnstadions Regensburg in Verbindung gebracht.

Das Jahresergebnis der SBA wird in hohem Maß von den Erträgen aus der Beteiligung an der REWAG KG geprägt. Dadurch ist es der SBA möglich, das Defizit aus dem Betrieb der Bäder und der Donau-Arena mehr als auszugleichen. Allerdings können wettbewerbs- und regulierungsbedingte Einflüsse, ungünstige Marktpreisentwicklungen sowie Absatzrückgänge insbesondere im Strom- und Gassektor zu Ergebniseinbußen bei der REWAG KG führen. Die REWAG KG hat im Geschäftsjahr 2021 einen Jahresüberschuss von 26,4 Mio. € erzielt, in dem ein positiver Einmaleffekt von 7,8 Mio. € enthalten ist. Der um diesen positiven Einmaleffekt bereinigte Jahresüberschuss fiel um 2,3 Mio. € niedriger aus als im Vorjahr und lag um 2,9 Mio. € unter dem Planansatz. Die negativen Abweichungen sind auf die Energiepreisentwicklungen im zweiten Halbjahr 2021, insbesondere auf die massiven Preissteigerungen im vierten Quartal und die damit zusammenhängenden höheren Beschaffungskosten zurückzuführen. Der im Herbst 2021 geplante Jahresüberschuss der REWAG KG für das Jahr 2022 beträgt 21,8 Mio. €. Nach derzeitigen Erkenntnissen ist ein Gewinn von 20,5 Mio. € erwartbar. Die Abweichung ist ebenfalls durch Kostenanstiege in der Energiebeschaffung verursacht.

Der Einsatz derivativer Finanzinstrumente erfolgt zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken bei der Darlehensfinanzierung. Dabei werden Bewertungseinheiten gebildet.

Die Chancen der SBA bestehen darin, das Kerngeschäft zu festigen und auszubauen. Im Rahmen der  Strategiefortschreibung sollen weitere Optimierungs- und Rationalisierungsmaßnahmen abgeleitet werden, die zusätzliche Wertschöpfungsbeiträge liefern können. Die Sanierung und Modernisierung des Wöhrdbades (6,6 Mio. €) begann im September 2020. Im Westbad ist mittelfristig insbesondere die Erneuerung des Kinderbereichs (5,9 Mio. €) und der Rutschenanlage (4,5 Mio. €) vorgesehen. Der Bau des Sportparks Ost wird voraussichtlich im Jahr 2025 fertiggestellt. Die geplanten Herstellungskosten hierfür betragen rd. 43 Mio. € (Hallenbad rd. 23 Mio. € und Leichtathletiktrainingshalle rd. 20 Mio. €) und werden durch Kapitaleinlagen der Gesellschafterin finanziert.